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Wenn Betuwe kommt, wird es laut
Wenn die Betuwe kommt, wird es laut links und rechts der Gleise. Das verdeutlicht eine Analyse zum Schienenverkehrslärm, die Experten gestern den Mitgliedern des Planungsauschusses erläuterten.
Inbesondere zwischen dem Grafenbusch und dem Verschiebebahnhof in Osterfeld würden die Schall-Emissionen beträchtlich steigen - hier wurden Nachtwerte von über 70 Dezibel (dB) prognostiziert.
Auf der dann dreigleisigenBetuwe-Strecke nach Emmerich werde der Lärm um durchschnittlich sechs Dezibel zunehmen. In Richtung Süden gebe es, bedingt durch den Einsatz moderner, leiserer S-Bahnen in einigen Bereichen leicht sinkende Schallwerte. Bedingt durch den Betuwe-Güterverkehr müsse aber auch hier mit einem um zwei bis sechs Dezibel steigenden Schallpegel gerechnet werden.
Die Fachleute sagten aber auch, dass überall dort, wo vier Meter hohe Schallschutzwände längs der Gleise errichtet würden, eine deutliche Absenkung der Emission um bis zu 14 Dezibel erreicht werde. Mit zunehmendem Abstand von der Lärmschutzwand würde diese Pegelminderung jedoch geringer. Und: An manchen Stellen, dem Osterfelder Verschiebebahnhof beispielsweise, würde Lärmschutz wenig bringen, da dort der Schall nicht mehr unmittelbar von den schallschluckenden Wänden resorbiert werden könne.
Hausmann: Geringe Förderung vom Bund
Wilhelm Hausmann (CDU) verwies in der späteren Diskussion darauf, dass
jährlich nur 50 Millionen Euro vom Bund für solche Schallschutzmaßnahmen
bereitgestellt würden - ein "Tropfen auf den heißen Stein".
Für Karl-Heinz Emmerich (SPD) und Volker Wilke (Die Grünen) hinreichender Anlass, nach passivem Lärmschutz zu fragen. Wenn "Taigatrommeln" und "Stalins Rache" nicht mehr über die Gleise donnern würden, wäre das schon ein wichtiger Beitrag zur Lärmminderung. Darüber hinaus gebe es heute Radsätze mit deutlich geringerer Lärmemission.
Franz Breuer (Peutz Consult) warnte da vor zu großen Erwartungen. Es gäbe zwar auch die Möglichkeit, laute Klotzbremsen an den Güterwagen durch moderne Scheibenbremsen zu ersetzen und den Lärm durch eine Verbundsohle auf den Radläufen zu reduzieren. Doch müsse daran gedacht werden, dass auch Güterwagen aus Osteuropa künftig über die Betuwe rollen.
Uwe Grotthaus (SPD) wollte von Breuer wissen, ob die Schallschutzberechnungen berücksichtigt hätten, dass im Raum Alstaden "leise" Holzschwellen durch "lautere" Betonschwellen ersetzt worden seien.
Es treffe zwar zu, dass Betonschwellen lauter seien, da jedoch auch die Schienenstränge erneuert würden, müssten diese Streckenabschnitte insgesamt leiser werden, so der Fachmann.
VOLKER STROMMENGER
15.07.2003 / LOKALAUSGABE / OBERHAUSEN /NRZ
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